Bindeweise

Warum unsere Fliegen so sind wie sie sind !

 

3 Schritte zum Erfolg bei Fliegenfischen

 

Schritt 1: Unregelmäßigkeit statt erzwungener Symmetrie - dem Vorbild im realen Umfeld so nahe wie möglich

Die in der Natur vorkommenden natürlichen Köder sind in aller Regel ähnlich, jedoch kaum bzw. nie identisch aufgebaut. Ein absolute Gleichheit sowie Symmetrie wird man kaum finden. Gerade bei sich bewegenden (z.B. abstrebenden Tieren auf der Wasseroberfläche) ist zu beobachten, dass die Silhouette häufig durch unterschiedliche Lagen auf dem Wasser (z.B. Maifliegeneiablage) extrem unterschiedlich ist. Versetzen Sie sich bitte in die Sichtweise der Fische, so wird es wohl kaum notwendig sein absolut identische Köder anzubieten. Also führt die Tatsache identisch gebundener Fliegen in der Fliegendose noch lange nicht zum Erfolg, diese Tatsache ist bestenfalls zur Freude des Anglers und als Kaufanreiz für eben diesen aufgebaut.

Gerade bei Nymphen hat sich das “Schaffen” unregelmäßiger Aufbauenten eben dieser Fliegen, sehr bewährt, da hier neben dem allgemeinen Erscheinungsbild auch und vor allem die Bewegung der Nymphe am Grund, oder eben im Schlupf nachgeahmt wird. Eine gezielte Unregelmäßigkeit im Aufbau gepaart mit der Bewegung des Köders am Grund sind wichtige Merkmale für erfolgreiche Fliegen zum Fischen und verleiten den Fisch sich überhaupt mit dem angebotenen Köder zu beschäftigen.

Wichtig ist also nicht die absolute Identität des zum Angeln verwendeten Material, sondern die möglichst realitätsnahe Imitation des prinzipiellen Erscheinungsbildes des Insektes vor dem Fisch, in der für das Insekt üblichen Erscheinungsumwelt.

Schritt 2: Schlüsselreize schaffen - sichert Fangerfolg

Richtig erfolgreich Fliegen zum Fliegenfischen wird man nur erreichen, wenn diese Fliegen gezielt sogenannte “Schlüsselreize” besetzten. Schlüsselreize sind Reize welche beim Fisch, gesteuert durch das Erkennen eines prinzipiellen Beuteschemas einen Beißreflex bzw. Jagdtrieb auslösen, dem Fisch genetisch bedingt nicht oder nur schwer widerstehen kann. Typische Schlüsselreize beziehen sich, auf den Bereich des Homosabiens bezogen, z.B. auf die Nahrungsaufnahmen bzw. das Sexualverhalten bzw. -verlangen. Stellen Sie sich einfach eine hungrigen Menschen vor, welchem Sie die Abblidung einer übbigen Mahlzeit vorsetzen. Das Verlagen diese zu erhalten wird unermesslich, wenn das angebotenen Bild nur ausreichend Merkmale eines nahrhaften und wohlschmeckenden Essens aufweist. Ähnlich erhält es sich mit geschlechtspezifischen Merkmalen zur Bedienung des Fortpflanzungstriebes. Diese mag sich jeder Leser selbst vorstellen.

Solche Schlüsselreize zu finden und zu besetzten ist in aller Regel recht schwierig, da wir die Fische diesbezüglich kaum untersuchen können. Also wird so etwas weitgehend dem Zufall überlassen sein. Der ein oder andere Fliegenbinder hat so “seinen” Geheimtipp, häufig eine Fliege welche ganzjährig fängt und mal durch Zufall entwickelt wurde. Trifft man eine solchen Schlüsselreiz entstehen wahre “Killerfliegen”. Solch eine Entwicklungszufall ist sehr selten und wird häufig durch den jeweiligen Entdecker nicht weitergegeben. Wir haben in unserer Laufbahn als Angler lange solche erfolgreiche Fliegen gesammelt und versucht nachgebunden zu bekommen und nachdem wir unsere Fliegenbindewerkstatt eröffnet haben, haben wir uns gezielt der Entwicklung solcher erfahrungsgetragener Köder zugewandt.

Aus unserer Sicht haben wir drei Nymphen und zwei Trockenfliegen solcher erfolgreicher Fliegen entwickelt. Das Feedback unserer Kunden sowie eigene Anglerfahrungen bestärkt uns in der Auffassung das die beiden Sprockvarianten und die Super Body eben solche, wie zu vor beschriebene Eigenschaften aufweisen.

 

 

 

 

 

Für die Trockenfliegen gilt selbiges, hier hat sich herausgestellt, dass vor allem das Erscheinungsbild der auf der Wasseroberfläche aufliegenden Fliege einen wesentliche Einfluss auf den Erfolg beim Fischzug hat. Für Mücken wie Ameisen gilt deshalb eine spezielle Bindeweise, um z.B. Kleinstfliegen imitationsgerecht aufzubauen und wenn möglich auf Hakengrößen zu entwickeln, welche einen sicheren Sitz des Fisches beim Biss ermöglicht. Näheres hierzu im nächsten Kapitel. 

 

 

 

 

Schritt 3: Erscheinungsbild, oder die Silhouette auf dem Wasser - letzter aber wichtiger Schritt zum Erfolg

Als wesentliche Merkmal für den erfolgreichen Einsatz vor allem der Trockenfliege gilt die Präsentation dieser auf der Wasseroberfläche. Die Bindung der Fliege sollte so gestaltet sein, dass z.B. Hechelkränze weitläufig auslaufen und nicht (wie so häufig angetroffen) aufeinander gebunden sind, imitieren diese doch in aller Regel filigrane Flügel bzw. Beine.

Insbesondere bei Kleinstfliegen ist immer wieder zu beobachten, dass dichte Hechelkränze zwar zu recht gut schwimmfähigen Fliegen führen, jedoch das Erscheinungsbild der Fliege auf der Wasseroberfläche damit häufig zu korpulent ist und damit der zuvor beschriebenen Schlüsselreiz nicht mehr abgedeckt werden kann. Am Wasser macht sich so etwas wie folgt bemerkbar. Der Angler angelt mit einer scheinbar passfähigen und dem steigenden Insektenvolks sehr ähnlichen Trockenfliege, jedoch kein Biss gelingt, die Fliege wird regelrecht gemieden. Statt dessen nehmen die Salmoniden rings um die angebotene Fliege die Oberflächennahrung. Dieses hat sicherlich jeder Fliegenfischer bereits einmal erlebt.

Häufig ist jetzt nicht die At der Fliege schuld an dem Dilemma, sondern deren Aufbau und Bindeweise, welche eine anderes “Bild” auf der Wasserfläche erzeugt, als notwendig für den Fangerfolg. Abhilfe schafft hier nur eine sorgfältiger und sparsamer Umgang mit dem Material (schauen Sie halt mal bei der schwarzen Ameise), also eine profihafter Aufbau der Fliege gepaart mit einem andere System zu Erreichung der notwendigen Schwimmfähigkeit. Weiteres zum Umgang und zum Einsatz unserer Fliegen erhalten Sie in unserem “kleinen Handbuch der Fliegenfischerei”         

Noch Fragen: kontakt@fliegenfischen-fliegen.de